Selbstmord mit Giftcocktail

mgutt

Aktuell geht ja durch die Presse, wie sich ein Mann einen Giftcocktail hat mischen lassen, weil er das Leid nicht mehr ertrug.

Was viele nicht wissen: Es ist erlaubt jemanden einen Giftcocktail zu mixen und ihm zu geben. Er muss nur danach einen Krankenwagen rufen, damit er nicht haftbar wegen ausgelassener Hilfeleistung gemacht werden kann. Und man sollte natürlich belegen können, dass es ein Selbstmord ist und kein Mord

Ich halte es für wichtig, dass sowas legalisiert wird. z.B. in dem man den Patienten zwingt sich mit mindestens X Ärzten auszutauschen und im Anschluss ein psychologisches Gutachten erstellt wird. Als letztes sollte man X Monate warten bist man den Selbstmord durchführen kann. Im Endeffekt wie bei Geschlechtsumwandlungen. Die müssen ja auch den Willen dazu erstmal belegen.

Was haltet ihr von Hilfe zum Selbstmord?

Hanobi

die frage ist natürlich sehr schwierig...


angenommen, man glaubt, dass jeder die freie entscheidungsgewalt über sein eigenes leben haben sollte, muss ich sagen: ich wäre dafür.

denn wenn person A sagt, er möchte nicht mehr leben, ist aber zu krank, um sich das leben zu nehmen, ist es doch legitim, dass jemand anderes das erledigen muss...

andererseits passt das aber auch nicht ganz mit unserer vorstellung von moral (und mit unserem rechtssystem) zusammen. denn man kann ja nicht einfach jemand anderen ins jenseits befördern...

also wie gesagt, die frage ist nicht einfach zu beantworten.
ich weiß nur, dass es schrecklich wäre, nicht mehr leben zu wollen, aber rein garnichts tun zu können...

mgutt

Nun rechtlich gibt es da gar kein Problem. Zumindest dann, wenn man selber einen Giftcocktail trinkt. Denn Selbstmord ist nicht strafbar. Nur was verboten ist, wenn man nicht hilft wenn jemand stirbt. Also man muss den Krankenwagen rufen. Nur ich denke mal, dass es Giftcocktails gibt, wo jede Hilfe hoffnungslos ist.

Es gibt also wenn nur das moralische Problem. Und ich finde das man das nur überwinden kann, wenn eine gewissen Zeit vergangen ist. Also wenn jemand von heute auf morgen sich das Leben nehmen will, dann finde ich das auch nicht ok. Das ist nicht gerecht gegenüber den Leuten, die man hinterlässt. Also man sollte das so festmachen, dass der Grund für den Selbstmord nur mit sich selbst zusammenhängt. Nicht weil der Chef einen rausgeschmissen hat und nicht wenn einen der Partner verlässt. Das sollte jeder nach einer gewissen Zeit überwinden können. Auch Schulden lassen sich ja dank unserer Gesetzgebung irgendwann überwinden (Privatinsolvenz).

Nur bei Krankheiten ist es aber das Problem. Was tun, wenn es keine Chance auf Heilung gibt?

Ich habe mal auf Grund dessen, dass meine Frau abgestillt hat nach dem Medikament im Internet gesucht, weil meine Frau starke Nebenwirkungen erfuhr. Und da laß ich, dass das Medikament auch bei Hirntumoren eingesetzt wird. Die leben durch das Medikament wohl länger, dafür aber auch mit den starken Nebenwirkungen (man kann kaum noch stehen wegen Kreislauf und muss sich ständig übergeben). Ich mein was ist das besser?

Noch mehr Medikamente bis man gar nichts mehr mitbekommt, so wie es teilweise bei alten Menschen im Pflegeheim ist? Ich habe eine Bekannte, die arbeitet mit alten Menschen, die nicht mehr wissen wo sind. Das ist doch kein Leben und die können nicht mehr entscheiden, ob sie so leben wollen. Das finde ich noch am schlimmsten.